Hallo, wo genau am Bahnhof ist der Zaun denn? Gruß Martina
Hallo Martina,
direkt neben dem Kreisverkehr am Ende des Bahnhofvorplatz Richtung Bollwerk.
Liebe Grüße
Hallo, wo genau am Bahnhof ist der Zaun denn? Gruß Martina
Hallo Martina,
direkt neben dem Kreisverkehr am Ende des Bahnhofvorplatz Richtung Bollwerk.
Liebe Grüße
Danke für die Info!
Ja habe auch schon auf Facebook gesehen, dass die Nachfrage groß ist. Also, lasst uns alle mitmachen!
Fürs erste ist es ein guter Anfang, mal schauen - vielleicht kann man noch mehrere Orte etablieren.
Ich bringe am Wochenende etwas hin
Habt ihr gelesen, am Moerser Bahnhof wurde nun scheinbar ein Zaun genutzt.
Auf den Fotos sieht es auch recht gut bestückt aus. Also schließen wir uns lieber dort an?
Hallo Hannah.schweikart,
wie wollen wir hier weiter vorgehen? Einfach anfangen aufzuhängen? Hast du Ideen?
Würde dann Sonntag eine Tüte mit Lebensmitteln anbringen (?).
Gruß
Oh, schade. Wenn ich was höre, schreibe ich Ihnen sofort.
Viele Grüße
Oh, wirklich blöd.
Eventuell bekommen Sie bei der Quelle noch welche? http://www.hudhud-couture.de
Liebe Grüße
Noel Schäfer
Hallo Martha,
ich habe gehört bei Tante Pati in Moers gibt/gab es welche.
Rufen Sie dort mal an: https://www.tantepati.de
Liebe Grüße
ZitatAntragsberechtigt sind Unternehmen, die wirtschaftlich und damit dauerhaft am Markt tätig sind, Angehörige freier Berufe im Haupterwerb mit jeweils bis zu 50 Arbeitnehmern sowie Soloselbstständige im Haupterwerb jeweils mit Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen, die bei einem deutschen Finanzamt angemeldet sind und ihre Waren und Dienstleistungen bereits vor dem 31.12.2019 am Markt angeboten haben.
Nicht gefördert werden:
Unternehmen, die bereits vor dem 31.12.2019 in Schwierigkeiten gemäß Art. 2 Abs. 18 der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (VO EU Nr. 651/2014) waren (vgl. hierzu Ziffer 6.8).
Link zum Online-Antrag: https://soforthilfe-corona.nrw…text=4FA406A870A22CCE4196
Hallo zusammen,
ich würde mich freuen, wenn wir das diese Woche umsetzen könnten.
Zur Not nimmt man wirklich einen öffentlichen Ort, an dem "viel los" ist. Enni-Mann klingt gut.
Liebe Grüße
Noel
Hallo Hannah,
das ist eine großartige Idee. Schön, dass du dich dafür einsetzt.
Melde dich gerne, soweit neue Informationen dazu vorliegen. Vielleicht können wir hier ja einige Nutzer mobilisieren!
Liebe Grüße
Noel
Guten Morgen zusammen,
ein paar Gedanken von mir zur aktuellen Situation:
Die Corona-Krise zeigt uns Menschen einmal mehr, welch untergeordnete Rolle wir für diesen Planeten spielen. Noch vor ein paar Wochen war für uns Europäer alles in bester Ordnung. Es gab zwar Berichte aus Wuhan, dem Ursprung des Virus, aber sonst keinen Grund zur Beunruhigung in unserem Alltag. Dann plötzlich die vielen Fälle im Kreis Heinsberg - aber auch hier zunächst nur Getuschel über die Situation.
Unbemerkt spitze sich die Lage jedoch zu und so erreichte mich ganz persönlich im Alltag zum ersten mal das Virus bei einer Veranstaltung am 2. März. Dort nämlich hängte der Veranstalter Schilder mit der bitte den Handschlag zum Schutz der Gäste zu unterlassen auf. Es sollte jedoch noch rund eine Woche dauern, bis auch hier in Moers in meinem privaten Umfeld die Dinge ganz spürbar Ihren Lauf nahmen.
Heute, fast drei Monate nach „Patient 0“, wie man in der Medizin so schön sagt, ist das Leben von uns allen ziemlich auf den Kopf gestellt. Spätestens seit den zahlreichen Schließungen von Geschäften und Einrichtungen, die wir als freie Bürger so sehr schätzen und die für uns zum Leben dazugehören, merken wir, dass die Welt zum Stillstand gekommen ist.
Ein Besuch in der Moerser Innenstadt mit Besuch bei der Eisdiele am Park und anschließendem Stop beim Café? Nicht möglich. Am Wochenende ins Kino gehen? Keine Chance. Die Großeltern besuchen? Lieber nicht. Ins Büro fahren? Homeoffice! Kunden und Geschäftspartner treffen? Besser per Telefon.
Unser Alltag ist ein anderer. Nein - der Alltag ist keiner mehr, denn er ist nicht mehr unser Alltag. Alltag bedeutet nun gemeinsame Eindämmung und Verlangsamung des Virus. Um jeden Preis und unter massiven Einschränkungen. Doch das Leben muss weitergehen. Normalität muss her.
Da merken wir Menschen in der aktuellen Situation: Wir sitzen alle im selben Boot. Zwar ist nicht jeder gleich stark gefährdet, allerdings liegt es im Wesen des Menschen in einer Gemeinschaft zusammenhalten. Ein Trost für die vielen Einschränkungen, weiß man doch am Ende, wen man damit geschützt hat: Die Schwächeren, die Kranken und die Alten unter uns.
Jeder Tag fühlt sich wie Sonntag an - es nützt jedoch nichts die Flinte ins Korn zu werfen. Ich lese dieser Tage häufig vom Silberschweif am Himmel. Den gibt es, er ist zwischen den vielen Nachrichten und Schlagzeilen jedoch erst auf den zweiten doer dritten Blick zu erkennen. Menschen die Unmögliches möglich machen: In der Pflege, Forschung, Betreuung, Behandlung aber auch in der Aufrechterhaltung der Öffentlichkeit, etwa im Supermarkt oder im Rathaus.
Wir alle fahren dieser Tage auf Sicht und das ist in diesen Zeiten okay. Viele Menschen bringen sich ein, schmieden Ideen und versuchen das beste aus der Lage zu machen. Das macht Mut und lässt hoffen, dass wir diese Krise gemeinsam bewältigen. Mit dieser Naturkatastrophe stellt uns der Planet auf eine harte Probe. Aber gemeinsam werden wir diese Probe bestehen!
Ja, das stimmt. Die Leute halten sich an die neuen Regelungen und das ist auch gut so
Nabend Kai, danke für deinen Einblick.
Das mit dem Einkaufen ist so eines der wohl nervigsten Einschnitte. Wir alle sind volle Supermarktregale gewähnt und einzig und allein weil Menschen Zuhause wie verrückt hamstern, können wir nicht mehr anständig einkaufen gehen. Versuch mal außer Klopapier an etwas Hefe zum backen zu kommen - unmöglich. Ebenso wie es viele andere Dinge des täglichen Bedarfs scheinbar nirgendwo mehr zu kaufen gibt.
Mich hat der Spaziergang durch die leergefegte Innenstadt heute sehr frustriert. Wo sonst reges Treiben herrscht, war es wie leergefegt. Bis auf eine Hand voll Geschäfte ist alles geschlossen. Traurig. da hoffe ich einfach nur, ebenso wie du und sicher alle anderen, dass das ganze am Ende doch ein gutes Ende nimmt und der Schaden sich in Grenzen hält. Wie auch immer "in Grenzen halten" dann aussieht.
Gruß
ZitatAlles anzeigenDie Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist
Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt.
Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt? Versuchen wir es einmal:
Die Re-Gnose: Unsere Welt im Herbst 2020
Stellen wir uns eine Situation im Herbst vor, sagen wir im September 2020. Wir sitzen in einem Straßencafe in einer Großstadt. Es ist warm, und auf der Strasse bewegen sich wieder Menschen. Bewegen sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona?
Oder sogar besser?
Worüber werden wir uns rückblickend wundern?
Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte, die wir leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach einer ersten Schockstarre führten viele von sich sogar erleichtert, dass das viele Rennen, Reden, Kommunizieren auf Multikanälen plötzlich zu einem Halt kam. Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume eröffnen. Das hat schon mancher erlebt, der zum Beispiel Intervallfasten probierte – und dem plötzlich das Essen wieder schmeckte. Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe. Wir haben Menschen kennengelernt, die wir sonst nie kennengelernt hätten. Wir haben alte Freunde wieder häufiger kontaktiert, Bindungen verstärkt, die lose und locker geworden waren. Familien, Nachbarn, Freunde, sind näher gerückt und haben bisweilen sogar verborgene Konflikte gelöst.
Die gesellschaftliche Höflichkeit, die wir vorher zunehmend vermissten, stieg an.
Jetzt im Herbst 2020 herrscht bei Fussballspielen eine ganz andere Stimmung als im Frühjahr, als es jede Menge Massen-Wut-Pöbeleien gab. Wir wundern uns, warum das so ist.
Wir werden uns wundern, wie schnell sich plötzlich Kulturtechniken des Digitalen in der Praxis bewährten. Tele- und Videokonferenzen, gegen die sich die meisten Kollegen immer gewehrt hatten (der Business-Flieger war besser) stellten sich als durchaus praktikabel und produktiv heraus. Lehrer lernten eine Menge über Internet-Teaching. Das Homeoffice wurde für Viele zu einer Selbstverständlichkeit – einschließlich des Improvisierens und Zeit-Jonglierens, das damit verbunden ist.
Gleichzeitig erlebten scheinbar veraltete Kulturtechniken eine Renaissance. Plötzlich erwischte man nicht nur den Anrufbeantworter, wenn man anrief, sondern real vorhandene Menschen. Das Virus brachte eine neue Kultur des Langtelefonieren ohne Second Screen hervor. Auch die »messages« selbst bekamen plötzlich eine neue Bedeutung. Man kommunizierte wieder wirklich. Man ließ niemanden mehr zappeln. Man hielt niemanden mehr hin. So entstand eine neue Kultur der Erreichbarkeit. Der Verbindlichkeit.
Menschen, die vor lauter Hektik nie zur Ruhe kamen, auch junge Menschen, machten plötzlich ausgiebige Spaziergänge (ein Wort, das vorher eher ein Fremdwort war). Bücher lesen wurde plötzlich zum Kult.
Reality Shows wirkten plötzlich grottenpeinlich. Der ganze Trivia-Trash, der unendliche Seelenmüll, der durch alle Kanäle strömte. Nein, er verschwand nicht völlig. Aber er verlor rasend an Wert.
Kann sich jemand noch an den Political-Correctness-Streit erinnern? Die unendlich vielen Kulturkriege um … ja um was ging da eigentlich?
Krisen wirken vor allem dadurch, dass sie alte Phänomene auflösen, über-flüssig machen…
Zynismus, diese lässige Art, sich die Welt durch Abwertung vom Leibe zu halten, war plötzlich reichlich out.
Die Übertreibungs-Angst-Hysterie in den Medien hielt sich, nach einem kurzen ersten Ausbruch, in Grenzen.
Nebenbei erreichte auch die unendliche Flut grausamster Krimi-Serien ihren Tipping Point.
Wir werden uns wundern, dass schließlich doch schon im Sommer Medikamente gefunden wurden, die die Überlebensrate erhöhten. Dadurch wurden die Todesraten gesenkt und Corona wurde zu einem Virus, mit dem wir eben umgehen müssen – ähnlich wie die Grippe und die vielen anderen Krankheiten. Medizinischer Fortschritt half. Aber wir haben auch erfahren: Nicht so sehr die Technik, sondern die Veränderung sozialer Verhaltensformen war das Entscheidende. Dass Menschen trotz radikaler Einschränkungen solidarisch und konstruktiv bleiben konnten, gab den Ausschlag. Die human-soziale Intelligenz hat geholfen. Die vielgepriesene Künstliche Intelligenz, die ja bekanntlich alles lösen kann, hat dagegen in Sachen Corona nur begrenzt gewirkt.
Damit hat sich das Verhältnis zwischen Technologie und Kultur verschoben. Vor der Krise schien Technologie das Allheilmittel, Träger aller Utopien. Kein Mensch – oder nur noch wenige Hartgesottene – glauben heute noch an die große digitale Erlösung. Der große Technik-Hype ist vorbei. Wir richten unsere Aufmerksamkeiten wieder mehr auf die humanen Fragen: Was ist der Mensch? Was sind wir füreinander?
Wir staunen rückwärts, wieviel Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus tatsächlich entstanden ist.
Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie »Zusammenbruch« tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen »schwarzen April« gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann.
Heute im Herbst, gibt es wieder eine Weltwirtschaft. Aber die Globale Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt. Sie wird gerade demontiert und neu konfiguriert. Überall in den Produktionen und Service-Einrichtungen wachsen wieder Zwischenlager, Depots, Reserven. Ortsnahe Produktionen boomen, Netzwerke werden lokalisiert, das Handwerk erlebt eine Renaissance. Das Global-System driftet in Richtung GloKALisierung: Lokalisierung des Globalen.
Wir werden uns wundern, dass sogar die Vermögensverluste durch den Börseneinbruch nicht so schmerzen, wie es sich am Anfang anfühlte. In der neuen Welt spielt Vermögen plötzlich nicht mehr die entscheidende Rolle. Wichtiger sind gute Nachbarn und ein blühender Gemüsegarten.
Könnte es sein, dass das Virus unser Leben in eine Richtung geändert hat, in die es sich sowieso verändern wollte?
RE-Gnose: Gegenwartsbewältigung durch Zukunfts-Sprung
Warum wirkt diese Art der »Von-Vorne-Szenarios« so irritierend anders als eine klassische Prognose? Das hängt mit den spezifischen Eigenschaften unseres Zukunfts-Sinns zusammen. Wenn wir »in die Zukunft« schauen, sehen wir ja meistens nur die Gefahren und Probleme »auf uns zukommen«, die sich zu unüberwindbaren Barrieren türmen. Wie eine Lokomotive aus dem Tunnel, die uns überfährt. Diese Angst-Barriere trennt uns von der Zukunft. Deshalb sind Horror-Zukünfte immer am Einfachsten darzustellen.
Re-Gnosen bilden hingegen eine Erkenntnis-Schleife, in der wir uns selbst, unseren inneren Wandel, in die Zukunftsrechnung einbeziehen. Wir setzen uns innerlich mit der Zukunft in Verbindung, und dadurch entsteht eine Brücke zwischen Heute und Morgen. Es entsteht ein »Future Mind« – Zukunfts-Bewusstheit.
Wenn man das richtig macht, entsteht so etwas wie Zukunfts-Intelligenz. Wir sind in der Lage, nicht nur die äußeren »Events«, sondern auch die inneren Adaptionen, mit denen wir auf eine veränderte Welt reagieren, zu antizipieren.
Das fühlt sich schon ganz anders an als eine Prognose, die in ihrem apodiktischen Charakter immer etwas Totes, Steriles hat. Wir verlassen die Angststarre und geraten wieder in die Lebendigkeit, die zu jeder wahren Zukunft gehört.
Wir alle kennen das Gefühl der geglückten Angstüberwindung. Wenn wir für eine Behandlung zum Zahnarzt gehen, sind wir schon lange vorher besorgt. Wir verlieren auf dem Zahnarztstuhl die Kontrolle und das schmerzt, bevor es überhaupt wehtut. In der Antizipation dieses Gefühls steigern wir uns in Ängste hinein, die uns völlig überwältigen können. Wenn wir dann allerdings die Prozedur überstanden haben, kommt es zum Coping-Gefühl: Die Welt wirkt wieder jung und frisch und wir sind plötzlich voller Tatendrang.
Coping heißt: bewältigen. Neurobiologisch wird dabei das Angst-Adrenalin durch Dopamin ersetzt, eine Art körpereigener Zukunfts-Droge. Während uns Adrenalin zu Flucht oder Kampf anleitet (was auf dem Zahnarztstuhl nicht so richtig produktiv ist, ebenso wenig wie beim Kampf gegen Corona), öffnet Dopamin unsere Hirnsynapsen: Wir sind gespannt auf das Kommende, neugierig, vorausschauend. Wenn wir einen gesunden Dopamin-Spiegel haben, schmieden wir Pläne, haben Visionen, die uns in die vorausschauende Handlung bringen.
Erstaunlicherweise machen viele in der Corona-Krise genau diese Erfahrung. Aus einem massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des Positiven. Nach einer Zeit der Fassungslosigkeit und Angst entsteht eine innere Kraft. Die Welt »endet«, aber in der Erfahrung, dass wir immer noch da sind, entsteht eine Art Neu-Sein im Inneren.
Mitten im Shut-Down der Zivilisation laufen wir durch Wälder oder Parks, oder über fast leere Plätze. Aber das ist keine Apokalypse, sondern ein Neuanfang.
So erweist sich: Wandel beginnt als verändertes Muster von Erwartungen, von Wahr-Nehmungen und Welt-Verbindungen. Dabei ist es manchmal gerade der Bruch mit den Routinen, dem Gewohnten, der unseren Zukunfts-Sinn wieder freisetzt. Die Vorstellung und Gewissheit, dass alles ganz anders sein könnte – auch im Besseren.
Vielleicht werden wir uns sogar wundern, dass Trump im November abgewählt wird. Die AFD zeigt ernsthafte Zerfransens-Erscheinungen, weil eine bösartige, spaltende Politik nicht zu einer Corona-Welt passt. In der Corona-Krise wurde deutlich, dass diejenigen, die Menschen gegeneinander aufhetzen wollen, zu echten Zukunftsfragen nichts beizutragen haben. Wenn es ernst wird, wird das Destruktive deutlich, das im Populismus wohnt.
Politik in ihrem Ur-Sinne als Formung gesellschaftlicher Verantwortlichkeiten bekam dieser Krise eine neue Glaubwürdigkeit, eine neue Legitimität. Gerade weil sie »autoritär« handeln musste, schuf Politik Vertrauen ins Gesellschaftliche. Auch die Wissenschaft hat in der Bewährungskrise eine erstaunliche Renaissance erlebt. Virologen und Epidemiologen wurden zu Medienstars, aber auch »futuristische« Philosophen, Soziologen, Psychologen, Anthropologen, die vorher eher am Rande der polarisierten Debatten standen, bekamen wieder Stimme und Gewicht.
Fake News hingegen verloren rapide an Marktwert. Auch Verschwörungstheorien wirkten plötzlich wie Ladenhüter, obwohl sie wie saures Bier angeboten wurden.
Ein Virus als Evolutionsbeschleuniger
Tiefe Krisen weisen obendrein auf ein weiteres Grundprinzip des Wandels hin: Die Trend-Gegentrend-Synthese.
Die neue Welt nach Corona – oder besser mit Corona – entsteht aus der Disruption des Megatrends Konnektivität. Politisch-ökonomisch wird dieses Phänomen auch »Globalisierung« genannt. Die Unterbrechung der Konnektivität – durch Grenzschließungen, Separationen, Abschottungen, Quarantänen – führt aber nicht zu einem Abschaffen der Verbindungen. Sondern zu einer Neuorganisation der Konnektome, die unsere Welt zusammenhalten und in die Zukunft tragen. Es kommt zu einem Phasensprung der sozio-ökonomischen Systeme.
Die kommende Welt wird Distanz wieder schätzen – und gerade dadurch Verbundenheit qualitativer gestalten. Autonomie und Abhängigkeit, Öffnung und Schließung, werden neu ausbalanciert. Dadurch kann die Welt komplexer, zugleich aber auch stabiler werden. Diese Umformung ist weitgehend ein blinder evolutionärer Prozess – weil das eine scheitert, setzt sich das Neue, überlebensfähig, durch. Das macht einen zunächst schwindelig, aber dann erweist es seinen inneren Sinn: Zukunftsfähig ist das, was die Paradoxien auf einer neuen Ebene verbindet.
Dieser Prozess der Komplexierung – nicht zu verwechseln mit Komplizierung – kann aber auch von Menschen bewusst gestaltet werden. Diejenigen, die das können, die die Sprache der kommenden Komplexität sprechen, werden die Führer von Morgen sein. Die werdenden Hoffnungsträger. Die kommenden Gretas.
„Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer Lebensformen.”
Slavo Zizek im Höhepunkt der Coronakrise Mitte März
Jede Tiefenkrise hinterlässt eine Story, ein Narrativ, das weit in die Zukunft weist. Eine der stärksten Visionen, die das Coronavirus hinterlässt, sind die musizierenden Italiener auf den Balkonen. Die zweite Vision senden uns die Satellitenbilder, die plötzlich die Industriegebiete Chinas und Italiens frei von Smog zeigen. 2020 wird der CO&sub2;-Ausstoss der Menschheit zum ersten Mal fallen. Diese Tatsache wird etwas mit uns machen.
Wenn das Virus so etwas kann – können wir das womöglich auch? Vielleicht war der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt.
Aber sie kann sich neu erfinden.
System reset.
Cool down!
Musik auf den Balkonen!So geht Zukunft.
Quelle: http://www.horx.com und http://www.zukunftsinstitut.de.
Was meint Ihr?
Hallo zusammen,
anbei eine kleine Anleitung, wie Ihr hier auf der Plattform ein Thema erstellen könnt:
Meldet euch gerne bei Fragen.
Viele Grüße
Noel
Hey Steve,
leider ein paar Tage zu spät. Der Hackathon lief vom 20. bis 22. März 2020.
Die ersten Ergebnisse kursieren schon im Netz
Liebe Grüße
Noel
Hallo zusammen,
ich habe heute einen Spaziergang durch unsere schöne Innenstadt gemacht und mich umgeschaut.
Es gibt ein paar Läden, die entweder liefern oder noch geöffnet haben (z. B. Der Unverpackt-Laden "Tante Pati" sowie das Süßwarengeschäft Hussel).
Also - lasst uns zusammenhalten und unsere Händlerinnen und Händler unterstützen!
Viele Grüße
Noel